„Als die Römer frech geworden“ – Exkursion zum Austragungsort der berühmten Varusschlacht

Am 21.06.2018 machten sich gleich drei Lateinkurse (Jahrgang 7, 9 und 10) in Begleitung von Frau Klatt, Frau Beushausen und Herrn Egermann auf nach Kalkriese, um mehr über den legendären Sieg der Germanen unter der Führung des Arminius über den hochdekorierten General Publius Quintilius Varus zu erfahren.

Diese Niederlage im Jahre 9 n. Chr. war für die Römer so verheerend, dass sie es niemals schaffen sollten, sich östlich und nördlich des Rheins mit ihrer Einverleibung der Provinz Germanien in das römische Imperium zu etablieren.

Die Nachricht über die clades Variana soll dem damaligen Kaiser Augustus im Übrigen beim Mittagsmal überbracht worden sein, sodass ihm prompt ein Bissen im Halse stecken blieb und er in einer Art Erstickungsanfall die Worte röchelte: „Quintili Vare, legiones redde!“ (Quintilius Varus, gib mir meine Legionen zurück!“)

Auf der einen Seite müssen wir Arminius (auch bekannt unter dem Namen Herrmann der Cherusker) durchaus dankbar sein – denn wer weiß, wie es heute in unserer Heimat Niedersachsen aussähe. Andererseits ist er auch dafür verantwortlich, dass die Lateinschüler sonst immer stundenlange Busfahrten in den Süden ertragen müssen beispielsweise nach (Xanten, Köln oder Trier), um auf den Spuren der Römer in Germanien wandeln zu können.

Dieses Mal ging es gen Westen, die Fahrt dauerte nicht einmal zwei Stunden und unseren Lateinern wurde vor Ort einiges geboten: So durften sie Zeugen von Ausgrabungen werden, die in Kalkriese stetig fortgeführt werden, und somit hatten Sie die Gelegenheit, echten Archäologen live bei der Arbeit zuzusehen.

Darüber hinaus gab es eine Führung über einen Abschnitt des Schlachtengeländes, bei der die Schüler eine actionreiche Erstürmung eines Verteidigungswalls der Germanen nachstellen konnten.

Neben dem obligatorischen, jedoch sehr informativen und ansprechend aufbereiteten Museumsbesuch boten zahlreiche Workshops Gelegenheit, in das Alltagsleben der alten Römer und Germanen hineinzuschnuppern.

Klasse 7 bewies dabei außerordentliches Talent beim Feuerschlagen, der 9. Jahrgang stellte eigene Gemmen in Form von Broschen und Anhängern kunstfertig her und der 10. Jahrgang war extrem modisch unterwegs, wovon man sich auf dem beigefügten Foto überzeugen kann. Besonders Mark macht in der Vollmontur eines römischen Legionärs eine gute Figur. Der arme Kerl hatte allerdings mit mehr als 30 Kilogramm Gewicht der Ausrüstung (und das war nur die absolute Minimallast) einiges zu schleppen.

Unser Schülersprecher Yunis nahm es mit Humor, wie man sehen kann. Er meldete sich nämlich überschwänglich für die Rolle des wichtigsten Mannes im römischen Kaiserreich. Er staunte allerdings nicht schlecht, als ihm dann die einfache Tunika eines Sklaven zum Anlegen überreicht wurde.